Rennbericht: Rutz und Virtic siegen am Wiriehorn
Wiriehorn war schon beim iXS Cup Debüt im Jahr 2003 dabei. Seither hat man nun bereits 14 Mal ein Downhillrennen organisiert und ist damit der älteste amtierende Austragungsort der Schweiz. Zudem wurden hier schon Rennen der Schweizer Meisterschaft oder aber auch im Jahr 2013 ein Stopp des Europacups ausgefahren. In diesem Jahr wurde im Diemtigtal der sechste von insgesamt neun Läufen des länderübergreifenden iXS Downhill Cups veranstaltet.
Über 200 Sportler aus 12 Nationen haben sich für das Rennen eingefunden. Während im nicht allzu weit entfernten französischen La Bresse bereits das Finale des Weltcups ausgetragen wurde, ist es im iXS Cup noch lange nicht so weit. Mit Wiriehorn sind es noch vier Rennen die wichtige Punkte für die Serienkonten der Fahrer liefern können. Somit liegt bei den meisten der Fokus wohl weniger auf der Gesamtwertung, als auf den prestigeträchtigen Tagessiegen. Am Freitag hatten die Fahrer sich zu erst die Strecke anzusehen und es fiel auf, dass sie in diesem Jahr etwas verkürzt war. Der Start wurde vom ausrichtenden Verein Hot-Trail Racing weiter nach unten verlegt, so dass sich die Fahrzeit um fast ein Viertel verkürzte. Ansonsten gab es für die regelmäßigen Gäste wohl wenig Überraschendes. Aber warum auch, schließlich ist der Kurs mit seinen Heizerpassagen sehr beliebt.
Der Samstag begann wettertechnisch mit nicht so ganz eindeutigen Anzeichen. Im Laufe des Tages regnete es dann auch immer mal, aber eigentlich waren die Verhältnisse noch ganz passabel. Am Morgen stand wie üblich das Training an, bei dem alle Teilnehmer mindestens zwei Pflichtläufe zu absolvieren hatten. Am Nachmittag war dann der Seeding Run angesetzt, bei dem zum einen die Startreihenfolge für das Finale festgelegt wurde und es andererseits auch bereits Punkte für die Gesamtwertung der Serie gab. Für alle Schweizer werden von den neun Rennen des Cups fünf für das Gesamtklassement herangezogen, wobei die Siegerehrung beim letzten Stopp Anfang Oktober in Bellwald stattfinden wird. Die schnellsten Zeiten des Tages fuhren Ales Virtic (SLO - SKTD AVCE Bikestore.cc), der als einziger unter der Drei-Minuten-Marke blieb und Kim Schwemmer (GER - Herobikes), die damit klar ihre Siegesambitionen unterstrich.
Der Sonntag startete etwas bewölkt, wobei die Strecke doch noch recht nass war und auch bis zum Finallauf nicht wirklich abtrocknen konnte. Im Tagesverlauf klarte es jedoch immer weiter auf, so dass die Bedingungen ziemlich annehmbar waren. Wie bereits im letzten Jahr, gab es auch diesmal wieder eine Liveübertragung aus dem Zielbereich von Swiss Sport TV, so dass das Rennen über das Livetiming hinaus von zu Hause aus mitzuerleben war. Ausgestrahlt wurde das Ganze diesmal sogar mit eigenen Kommentatoren über die Sportsparte von blick.ch, so dass die Reichweite ziemlich groß gewesen sein dürfte.
Die erste Lizenzklasse war die Pro Masters. In dieser Kategorie setzte sich Billy Caroli (SUI - Fabien bike tramela) an die Spitze. Und wie schon am Vortag belegten Martin Kägli (SUI - Velobude) und Dominik Suter (SUI - Radbar Racing) die nachfolgenden Plätze. Anschließend war die Klasse U17 am Start. Auch hier bestätigte der Seeding Run Schnellste Joshua Koradi (SUI - RV Ersigen) seine Form und sicherte sich den Sieg. Dahinter platzierten sich David Cvinger (CZE - ORE MTB Racing Team) und Samuel Schneider (SUI - one80 Shop Köniz) auf den Rängen zwei und drei.
Nun waren die leider etwas wenigen Fahrerinnen der Klasse Elite Women an der Reihe. Diesmal konnte Lea Rutz (SUI - iXS Gravity Union) jedoch den erneuten Erfolg von Kim Schwemmer verhindern und sicherte sich mit 3:29.708 Minuten die Bestzeit. Auf dem zweiten Platz beendete Janina Hübscher (SUI - iDirt Racing Team) das Wochenende, während Kim Schwemmer mit etwas über einer Sekunde Rückstand den dritten Rang belegte.
In der Klasse Pro U19 legte Elia Saurer (SUI - Hot-Trail Racing) eine Zeit vor, die bereits unter der Bestzeit des Vortages lag. Damit spielte der Fahrer vom ausrichtenden Verein seinen Heimvorteil voll aus und konnte am Ende den Platz als Sieger verlassen. Liam Seydoux (SUI - RFORCE8) kam mit deutlichen 12 Sekunden Rückstand auf den zweiten Podestplatz, während Chris Hasler (SUI - Hot-Trail Racing) das Podest und somit auch das Teamglück komplettierte.
Das Rennen der Elite Klasse war mal wieder richtig spannend. Die Strecke war nun zwischenzeitlich ziemlich abgetrocknet und schon früh deutete sich an, dass die Zeiten wohl um einiges besser werden würden als am Vortag. Schon Stefan Peter (SUI - Wheeler/iXS), als Elftletzter gestartet, legte eine Zeit unter drei Minuten vor. Die nächsten Fahrer konnte da nicht mithalten und erst Pascal Reusser (SUI - Hot-Trail Racing) konnte noch mal unterbieten.
Dann waren Fabian Kuettel (SUI - BikeTech Küttel) und Luca Beckmann (SUI - 981 Gravity Racing) an der Reihe, doch auch bei ihnen leuchtete nicht das gewünschte Minus auf der Anzeigetafel auf. Danach waren nur noch zwei Fahrer auf dem Kurs. Als erster von ihnen überquerte Tim Bratschi (SUI - Wheeler/iXS) die Ziellinie. Vierzehnhundertstelsekunden Vorsprung wurden angezeigt, somit also vorerst Platz eins. Aber da kam auch schon der Schnellste des Vortages und in der letzten Kurve war für das geschulte Auge klar, das reicht. Ales Virtic machte den Sack zu und sicherte sich die volle Punktzahl des Wochenendes. Das Podest betraten am Ende mit ihm Tim Bratschi und Pascal Reusser, die damit die Ehre der Schweiz sichern konnten.
Wiriehorn ist als eines der wenigen verbleibenden Rennen der Schweiz immer eine Reise wert und wird hoffentlich noch länger den Atem haben, weiterhin so großartige Veranstaltungen auszutragen. Die Serie geht nun in drei Wochen im österreichischen Innsbruck weiter und kehrt Anfang Oktober mit dem Finale in Bellwald erneut in die Schweiz zurück.